2.1 Leistungsmessung. Die Leistungsmessung ist galvanisch von den
anderen Funktionseinheiten des Gerätes getrennt. Die Strommesseingänge sind untereinander sowie von den Spannungsmesseingängen galvanisch getrennt.
Die Wirkleistung (P) wird durch Integration des Produktes der Momentanwerte für Spannung und Strom gebildet (RMS). Dadurch
erfolgt auch bei nicht sinusförmigen Spannungen / Strömen eine korrekte Messung. Das Vorzeichen der Wirkleistung ist im Generatorbetrieb positiv (P>=0) , im Motorbetrieb negativ (P < 0)
Die Scheinleistung (S) wird aus den absoluten Momentanwerten für Spannung (|U|) und Strom (|i|) berechnet.
Das Vorzeichen der Blindleistung (Q) ist bei kapazitivem Q negativ (Q<0), bei induktivem Q positiv
(Q>=0).
Aus dem Quotienten P/S wird der cosφ berechnet. Es ist zu beachten, dass für die Berechnung des cosφ ein
Messstrom > 7% des Nennstromes fließen muss. Unterhalb dieses Mindeststromes wird ein cosφ von 1 ausgegeben, darüber die Messwerte im Bereich von -0,99…0…+0,99.
Die Messzeit beträgt 200 ms. Die gemessene Wirkleistung wird auf -100...0...100 % normiert (bezogen auf 3 x 231
V UStrang, 3 x 5 A IStrang) . Die Messwerte werden über die RS 232 Schnittstelle ausgegeben.
2.2 Spannungs- /Strommessung. Diese Messungen erfolgen als
Echt-Effektivwertmessung (RMS). dadurch werden auch nicht sinusförmige Signale korrekt gemessen. Die Messzeit beträgt 250 ms. Die Grenzwerte für Spannungsunter- /überschreitung sind 80 % bzw. 115% UNenn. Die Grenzwerte für
Kurzschluss- / Überstrom sind durch frontseitige Potentiometer einstellbar. Um eine möglichst kurze Reaktionszeit zu erreichen wird für die Kurzschlussauslösung der gemessene Momentanwert herangezogen. Dieser muss für 3 Perioden das
eingestellte Limit überschreiten. Bei Überschreitung der o.g. Grenzwerte fällt das Störmelderelais ab.
2.3 Frequenzmessung. Die Frequenzmessung erfolgt nach dem Prinzip der
Periodendauermessung. Dies stellt eine schnelle Auslösung bei Über- bzw. Unterschreiten der vorgegebenen Grenzwerte sicher. Die Filterung des Mess- Signals filtert Störungen, welche z.B. durch harmonische Oberwellen entstehen können
aus. Bei Überschreiten des Maximalwertes von 51,5 Hz oder Unterschreiten des Minimalwertes von 47,5 Hz fällt das Störmelderelais ab.
2.4 Schieflastschutz. Das Gerät bildet den arithmetischen Mittelwert aus
den 3 gemessen Strömen. Auslösung erfolgt wenn der Mittelwert größer 20% v.E. ist und der Strom in einer Phase um +/- 50% vom Mittelwert abweicht. Die Auslöseverzögerung beträgt 20 s. Diese Schutzfunktion kann über einen Jumper im
Gerät aktiviert werden.
2.5 Nulllastschutz. Der Nulllastschutz spricht an, wenn der Strom in
mindestens einer Phase 2% v.E. (5A) unterschreitet. Gutzustand wird erreicht, wenn der Strom in allen Phasen mindestens 4% v.E. (5A) beträgt. Die Auslöseverzögerung ist 5 s. Der Nulllastschutz kann benutzt werden, um einen
hochohmigen Netzfehler zu erkennen, bei welchem kein Vektorsprung auftritt. Die Funktion muß vor Auslieferung im Werk aktiviert werden. (Serienmäßig deaktiviert)
2.6 Vektorsprung. Zur schnellen Erkennung des eines Netzausfalls wird
die Vektorsprungüberwachung eingesetzt. Die Vektorsprungüberwachung erfolgt einphasig auf Phase L3.
2.7 Selbstüberwachung Die 2 RISC Prozessoren des Gerätes überwachen sich
gegenseitig. Erkennt einer der Prozessoren den Ausfall eines anderen Prozessors wird das Störmelderelais entregt. Zusätzlich ist jeder Prozessor mit einer Überwachungsschaltung ausgestattet, welche bei Ausfall des Prozessors
ebenfalls das Störmelderelais abfallen lässt.
2.8 Einstellung Die Einstellung der wichtigsten
Parameter ist einfach und ohne zusätzliche Hilfsmittel durch geeichte frontseitige Potenziometer und interne Steckbrücken realisierbar. Die transparente Frontabdeckung kann plombiert
werden, um ein Verstellen der Parameter zu verhindern. Das Gerät ist mit einem seriellen Bus ausgestattet, welcher den Anschluss weiterer Systemgeräte oder eines PC ermöglicht.
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